Sfârşitul începutului - das Ende vom Anfang

10Okt2019

Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich es wieder hier auf den Block geschafft. Diese Ewigkeit kam dadurch zustande, dass wir in letzter Zeit sehr viel anstrengendes Programm hatten, das mir die Kraft zum Schreiben einfach genommen hat.

Erlebt haben wir in den letzten Wochen viel:

Unser Versuch, zum internationalen Fridays for Future in Bukarest am 20.9. zu gehen, ist wegen eines Missverständnisses kläglich gescheitert. Es fand zwar statt, allerdings ist die Bewegung hier in Rumänien noch um einiges zu klein – während z.B. in Frankfurt rund 10 000 Leute am Klimastreik teilnahmen, waren es in Bukarest (der Hauptstadt von Rumänien!) um die 1000. Etwas anderes war aber auch nicht zu erwarten, da es hier nicht einmal Mülltrennung gibt und wir jedes Mal, wenn wir im Laden die Plastiktüte ablehnen, schief angeschaut werden.

Außerdem besuchten wir eine Ausgrabungsstätte mit Ausgrabungen der ersten Siedler Rumäniens – der Daker – namens Sarmizegetusa Regia. Anschließend haben wir uns die älteste Kirche Rumäniens, die noch für orthodoxe Gottesdienste genutzt wird, und ein riesiges Kloster angeschaut.

Weitere Empfehlungen für einen Besuch in Bukarest sind:

Sowohl in dem ältesten Park namens Parcul Carol als auch dem größten Park namens Parcul Herăstrău in Bukarest kann man Ruderboot fahren, in ersterem gibt es das riesige Monument Mormântul Ostașului Necunoscut, in letzterem befindet sich das Muzeul Satului, ein Freilichtmuseum mit originalen jahrhundertealten Bauernhäusern, aber auch viele Essensstände.

Auch andere Museen gibt es hier genug, bisher habe ich aber nur die Banksy Ausstellung und das Nationale Museum für zeitgenössische Kunst besucht, das sich erstaunlicher Weise im Parlamentspalast befindet, der als Verkörperung des Kommunismus gilt, als die moderne Kunst mehr oder weniger stillgelegt war.

Ein Erlebnis war aber auch der größte Markt Bukarests: der Piaţa Obor. Dort kann man zu minimalen Preisen Obst, Gemüse, Saft, Brot, Fleisch und Käse in Massen kaufen. Zwei Gurken oder eine große Paprika haben wir dort für ein Leu, also umgerechnet 21 Cent, bekommen.

Es gibt also unglaublich viel in der Hauptstadt Rumäniens zu entdecken und ich bin damit noch lange nicht durch. Dieses Erkunden wird sich aber in nächster Zeit auch einstellen, da wir ab Montag nach diesen 6 Wochen Vorbereitungszeit endlich in die Projekte kommen. Mir wurde glücklicherweise mein Wunschprojekt zugeteilt: die Farm für Kinder, auf der wir zu dritt sowohl die Kinder betreuen werden als auch im Bastelatelier arbeiten. Dieses Projekt ist zwar eher abgelegen von der Hauptstadt – in der Nähe eines Dorfes in der Nähe einer kleinen Stadt in der Nähe von Bukarest – aber wir freuen uns schon auf die frische Luft und den endlich verschwindenden Autolärm.

Welche Aufgaben wir dort konkret haben werden und welche Erfahrungen uns erwarten, werden wir sehen, wenn wir dort sind. Tschüss!